Was passiert, wenn der Golfstrom kippt?
Der Golfstrom im Atlantik ist so etwas wie die Zentralheizung Europas. Er ist Teil eines riesigen Zirkulationssystems im Atlantischen Ozean, das warmes Wasser in Richtung Norden transportiert und damit in Europa für ein vergleichsweise mildes Klima sorgt. Doch schon seit längerem mehren sich die Anzeichen, dass sich der Golfstrom im Zuge der Klimaerwärmung deutlich verlangsamt. Ein Kollaps dieser Wärmepumpe hätte dramatische Auswirkungen auf das globale Klima und besonders große Folgen für Europa, wie ein Blick in die Klimageschichte zeigt: Vor rund 12.000 Jahren löste ein Zusammenbruch des atlantischen Strömungssystems eine Kälteperiode aus, die 1.000 Jahre andauerte.
Forschende warnen, dass wir auf einen neuerlichen Kipppunkt zusteuern könnten, doch diesmal unter völlig anderen Vorzeichen. Denn die Ursache für das heute im historischen Vergleich rasante Schwächerwerden des Golfstroms ist die menschengemachte Erderwärmung. Doch weshalb könnte ausgerechnet die Erderhitzung Europa in die Kälte stürzen? Wie wahrscheinlich ist ein Kollaps des Golfstroms, und was können wir tun, um ihn zu verhindern? Darüber sprechen Tanja Traxler und David Rennert mit dem Klimaforscher Marc Olefs von Geosphere Austria in der neuen Folge von "Rätsel der Wissenschaft".