Rätsel der Wissenschaft

Rätsel der Wissenschaft

Der STANDARD-Podcast über die ungeklärten Fragen der Menschheit

Gibt es Leben auf dem Exoplaneten K2-18b?

Gibt es Leben auf dem Exoplaneten K2-18b?

Die Veröffentlichung schlug Wellen, die weit über die astronomische Fachwelt hinaus schwappten: Im April berichtete ein Team um den Astrophysiker Nikku Madhusudhan von der Universität Cambridge über den bisher "stärksten Hinweis auf biologische Aktivität abseits unseres Sonnensystems". Die Fachleute gaben bekannt, in der Atmosphäre des 124 Lichtjahre entfernten Exoplaneten K2-18b Hinweise auf Dimethylsulfid detektiert zu haben. Diese Verbindung gibt es auch auf der Erde – sie wird fast ausschließlich von meereslebenden Mikroorganismen erzeugt.

K2-18b dürfte einen riesigen Ozean beherbergen. Ob es darin von Leben wimmeln könnte, wird in der Fachwelt hitzig diskutiert.

In die Aufregung mischte sich schnell auch Skepsis. Zeigen die Signaturen in den Beobachtungsdaten wirklich Dimethylsulfid oder könnte sich ein anderes Molekül dahinter verbergen? Und beherbergt K2-18b überhaupt einen Ozean oder könnte es sich auch um eine lebensfeindliche Lavawelt handeln?

Wo die Forschung dazu aktuell steht, welche Rolle Kritik in der Wissenschaft spielt und wie Leben im All jemals wirklich nachgewiesen werden könnte, besprechen David Rennert und Tanja Traxler mit Nikku Madhusudhan in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft.

Kann Trump die Elite-Uni Harvard zerstören?

Als Alumnus der Wharton School, die zur Universität Pennsylvania gehört, hat Donald Trump zwar einen persönlichen Bezug zu den prestigereichsten US-Privatuniversitäten der Ivy League. Doch dass er diesen Spitzenuniversitäten keineswegs wohlgesonnen ist, ist spätestens mit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit klar geworden.

Warum Trump US-Elite-Unis wie Harvard und Co ein Dorn im Auge sind, wie er versucht, ihnen zu schaden, und wie aussichtsreich das ist, besprechen wir in dieser Folge von "Rätsel der Wissenschaft", wo wir eine Folge unseres Schwestern-Podcasts "Thema des Tages" zum Thema wiederholen.

Was ist Realität?

Bereits in der griechischen Antike haben sich Gelehrte mit der Frage beschäftigt, was eigentlich real ist. Es gab dazu viele, ganz unterschiedliche Überlegungen, die sich teilweise komplett widersprochen haben. Inzwischen ist die Frage nach der Realität auch zu einem kontroversiell diskutierten Thema in der Quantenphysik geworden.

Verschiedene Interpretationen der Quantenmechanik liefern Erklärungen dafür, wie der mathematische Formalismus der Quantenphysik mit unserer Alltagswelt zusammenpasst. Erstaunlicherweise ergeben sich daraus völlig unterschiedliche Sichtweisen darauf, was eigentlich real ist. Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, darüber sprechen Tanja Traxler und David Rennert in der aktuellen Folge von "Rätsel der Wissenschaft".

Wie fühlt es sich an, im All zu sein?

Anfang April wurde Weltraumgeschichte geschrieben: Die Robotikerin Rabea Rogge ist die erste Frau aus dem deutschsprachigen Raum, die den Weltraum bereiste – nach 15 Männern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf der privaten Raumfahrtmission Fram 2 flog die 29-jährige Doktorandin auf Einladung des Kryptomilliardärs Chun Wang mit einer Space-X-Kapsel für rund vier Tage ins All, die Crew führte auch einige medizinische Experimente an Bord durch.

Wie erlebte sie die Schwerelosigkeit, wie kann man mit der Übelkeit umgehen und verändert der Blick auf die Erde von ganz oben die eigene Perspektive? Ist Europa im internationalen Raumfahrt-Vergleich nicht risikofreudig genug, und wie geht man innovativ mit ökologischen Problemen wie Emissionen und Weltraumschrott um? Um diese Fragen dreht sich das Gespräch von Julia Sica und Tanja Traxler mit Rabea Rogge für die aktuelle Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft.

Kommt jetzt das Quanteninternet?

Das Internet durchdringt all unsere Lebensbereiche. Es versammelt das Wissen der Erde, es kann Türen öffnen, Zeit fressen und süchtig machen. Es bestimmt über Karriereverläufe, Kaufentscheidungen und Liebesbeziehungen. Da stellt sich die Frage: Kann es eine Innovation geben, die diese revolutionäre Entwicklung in den Schatten stellt? Und was könnte das denn sein?

Genau das wird vom Quanteninternet behauptet: Es soll noch besser und sicherer sein als unser aktuelles Netz. Das darf und muss aber durchaus kritisch hinterfragt werden. Für manche ist das Quanteninternet ein schillerndes Schlagwort, mit dem Investoren angelockt werden sollen. Andere wiederum nehmen den Begriff ungern in den Mund und bekritteln die bisher vage Definition. In der akademischen Forschung eröffnet das Quanteninternet wiederum völlig neue Möglichkeiten. Darüber sprechen David Rennert und Tanja Traxler in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts "Rätsel der Wissenschaft" mit der Quantenphysikerin Tracy Northup von der Universität Innsbruck.

Wie konnte ein NS-Kriegsverbrecher jahrzehntelang in Deutschland untertauchen?

Die Tage des nationalsozialistischen Regimes waren längst gezählt, als die Rote Armee Ende März 1945 erstmals heutigen österreichischen Boden erreichte. Der mächtigste Nationalsozialist der Steiermark dachte aber nicht ans Aufgeben, im Gegenteil: Er befahl einen Kampf bis zum Ende, ließ Standgerichte gegen "Drückeberger" einrichten und ordnete Hinrichtungen von Regimegegnern an. Sigfried Uiberreither hatte in den vorangegangenen Jahren eine kometenhafte Karriere im NS-Staat hingelegt und eine enorme Machtposition erlangt.

In seiner Position als Gauleiter, später auch Reichsverteidigungskommissar sowie Chef des Volkssturms in der Steiermark, war er in zahlreiche nationalsozialistische Verbrechen verstrickt: Uiberreither hatte die Verfolgung der steirischen Jüdinnen und Juden unterstützt, war maßgeblich mitverantwortlich für die Deportationen von untersteirischen Slowenen, befahl Geiselerschießungen, sprach selbst Todesurteile aus. Und er war für die berüchtigten Todesmärsche mitverantwortlich, bei denen in den letzten Kriegswochen tausende jüdische Zwangsarbeiter unter unfassbar grausamen Bedingungen ins KZ Mauthausen getrieben wurden.

Doch Uiberreither wurde für seine Taten nie belangt – obwohl er noch bis 1984 leben sollte. Dafür musste er nicht einmal nach Südamerika fliehen, wohin sich viele hochrangige NS-Verbrecher nach dem Krieg absetzten. Uiberreither lebte unter falscher Identität mit seiner Familie jahrzehntelang einfach in Deutschland. Wie kann das sein?

Der österreichische Historiker Stefan Karner hat den Fall Uiberreither jahrzehntelang recherchiert und minutiös aufgearbeitet. In seinem neuen Buch Gauleiter Uiberreither. Zwei Leben. Gesucht als Kriegsverbrecher – gelebt in Deutschland deckt Karner detailreich auf, wie Uiberreither der Aufstieg im Nationalsozialismus gelang und wie er nach dem Krieg 37 Jahre lang untertauchen konnte. In der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft sprechen David Rennert und Tanja Traxler mit Stefan Karner über die Recherchen zum Buch, über Uiberreithers Verbrechen und sein angebliches Verschwinden, über nachlässige Behörden und Nazi-Netzwerke nach dem Krieg.

Wieso sind Menschen verrückt nach Katzen?

Sie begleiten uns seit Jahrtausenden, werden geliebt, verhätschelt und verehrt. Und doch sind sie sehr eigenständig und selbstbestimmt geblieben. Katzen üben eine enorme Faszination auf viele Menschen aus und sind längst auch die Königinnen der digitalen Welt. Warum ist das eigentlich so?

Schon die Domestikationsgeschichte der Hauskatze verlief ganz anders als jene anderer Haustiere. Haben wir Katzen überhaupt domestiziert? Brauchen sie uns Menschen wirklich? Und welche Tricks haben sich die Samtpfoten im Laufe ihrer Evolution zugelegt, um uns Menschen einzuwickeln? Darüber sprechen David Rennert und Tanja Traxler in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft mit dem renommierten Evolutionsbiologen und Katzenfan Jonathan Losos.

Bedrohen Sonnenstürme unsere Zivilisation?

Schönheit und Gefahr liegen manchmal nahe beieinander. Im Falle intensiver Sonnenaktivitäten ist das jedenfalls so. Trifft ein sogenannter Sonnensturm aus elektromagnetischer Strahlung auf die Erde, kann uns das umwerfende Polarlichter bescheren. Die Folgen können aber auch Störungen von Satelliten und Kommunikationssystemen oder großflächige Stromausfälle sein – es kann also zu erheblichen Auswirkungen auf die technische Infrastruktur kommen.

Einer der stärksten bekannten Sonnenstürme, bekannt als Carrington-Ereignis, führte 1859 zu weitreichenden Telegrafenausfällen und verursachte Polarlichter bis in tropische Regionen. Heute wäre ein Ereignis dieses Ausmaßes noch weitaus dramatischer: Wir verlassen uns praktisch in allen Lebensbereichen auf Technologie. Großflächige Störungen und Blackouts würden Chaos, große Schäden und viele Gefahren mit sich bringen.

Wie groß ist das Risiko eines folgenschweren Sonnensturms? Lassen sich solche Ereignisse vorhersagen? Können wir Gegenmaßnahmen treffen? Und wann gibt es die besten Chancen, Polarlichter auch in Österreich zu sehen? Darüber sprechen David Rennert und Tanja Traxler mit der STANDARD-Wissenschaftsredakteurin Julia Sica und dem Physiker Christian Möstl vom Büro für Weltraumwetter der Geosphere Austria in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft.

Cold Case Ötzi: Lässt sich ein 5000 Jahre alter Mordfall lösen?

Am 19. September 1991 stieß ein deutsches Bergsteiger-Ehepaar auf eine Sensation: Sie entdeckten in den Ötztaler Alpen auf rund 3200 Meter Seehöhe eine mehr als 5000 Jahre alte Eismumie, die unter dem Namen Ötzi weltberühmt werden sollte. Dass sie vermutlich auch den Tatort eines Kriminalfalls aus der Kupferzeit gefunden hatten, blieb aber noch länger unentdeckt.

Erst zehn Jahre nach dem Fund der Eisleiche nahm die Geschichte eine kriminologische Wende: Eine Aufnahme mittels Computertomografie im Krankenhaus Bozen enthüllte, dass in Ötzis linker Schulter eine Pfeilspitze aus Feuerstein steckt. Auf Röntgenaufnahmen war sie bis dahin übersehen worden. War der Mann aus dem Eis also ermordet worden?

Auch wenn es angesichts des Alters überraschend klingt: Die Faktenlage in diesem Fall ist erstaunlich gut, Ötzi ist die vielleicht bestuntersuchte Leiche der Welt. Doch wie nähert man sich einem Kriminalfall, der mehr als 5000 Jahre zurückliegt? Was ist gesichert über diesen Mann aus dem Eis bekannt? Und weshalb ließ der Mörder das wertvolle Kupferbeil liegen, das Ötzi bei sich trug?

Darüber sprechen David Rennert und Tanja Traxler in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschachaft mit den ausgewiesenen Ötzi-Experten Oliver Peschel und Andreas Putzer. Peschel ist Rechtsmediziner an der Universität München, Experte für die Ermittlung von Todesursachen und war jahrelang Konservierungsbeauftragter für Ötzis Mumie. Andreas Putzer ist am Südtiroler Archäologiemuseum tätig, in dem Ötzi heute liegt.

Wird KI bald intelligenter sein als wir?

Die Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 war für viele Menschen ein Augenöffner in Bezug auf Künstliche Intelligenz. Die benutzerfreundliche Chatoberfläche dieses Systems (und bald auch einiger Konkurrenzprodukte) erlaubte es mit einem Mal, von jedem Wohnzimmer aus die Fähigkeiten von KI-Sprachmodellen einfach zu testen. Seither gab es viele Weiterentwicklungen – und viel Aufregung. Kürzlich erschütterte etwa die Veröffentlichung der chinesischen KI Deepseek die Börsen, die allem Anschein nach erheblich effizienter ist als die US-amerikanische Konkurrenz.

Wie genau funktionieren KI-Sprachmodelle eigentlich? Wie effizient könnten sie noch werden? Und wie wahrscheinlich ist die Entwicklung einer maschinellen Superintelligenz, die uns Menschen in jeder Hinsicht überflügelt? Über Fortschritte, Risiken und den aktuellen Forschungsstand zu KI sprechen Tanja Traxler und David Rennert in der neuen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschaft mit dem Wissenschaftsredakteur Reinhard Kleindl und dem KI-Forscher Dan Alistarh vom Institute of Science and Technology Austria.